GRUSSWORT DER MINISTERIN FÜR JUGEND UND GLEICHSTELLUNG JOSEFINE PAUL

11. April 2024

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Das Handwerkerinnenhaus Köln feiert in diesem Jahr 35. Geburtstag. Dazu gratuliere ich als Jugend- und Gleichstellungsministerin ganz herzlich. Mein Haus stand von Beginn an fest an Ihrer Seite und fördert die Entwicklung dieses innovativen Lern- und Bildungsorts für Mädchen und Frauen. Ihr „Mädchenprojekt Zukunft“ hat drei Bausteine, für die Sie besonders großartige und kreative Namen gefunden haben: „Prävention Pfiffigunde“, Intervention „Kneifzange“ und Berufsorientierung „Holly Wood“. Alle drei Angebote der Jugendsozialarbeit werden aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans des Landes gefördert.

Beim Handwerkerinnenhaus sind diese Landesmittel hervorragend angelegt. Denn auch heute noch müssen wir, trotz aller Kampagnen, jedes Jahr mit Hilfe der Ausbildungsstatistik feststellen: Junge Frauen zieht es eher ins Büro oder den Gesundheitsbereich als in die Werkstatt. Die Top Five der Ausbildungsberufe für junge Frauen sind Kauffrau für Büromanagement, Medizinische oder Zahnmedizinische Fachangestellte, Kauffrau im Einzelhandel oder Verkäuferin.

Der bei Frauen und Mädchen beliebteste Handwerksberuf ist – Sie ahnen es – Friseurin; gefolgt mit weitem Abstand von Köchin und Augenoptikerin.

Hier setzt die wichtige Arbeit des Handwerkerinnenhauses Köln an:

Sie zeigen die Werkstatt als einen Erfahrungs- und Lernort und machen handwerkliches Arbeiten konkret und praktisch erfahrbar. Sie geben wichtige Orientierungshilfen im oftmals schwierigen Übergang von der Schule in den Beruf.

Weibliche Fachkräfte sind Vorbilder für Mädchen in handwerklich-technischen Berufen und lassen sie Schwellenängste überwinden. Ihre Fachfrauen agieren in ihren Angeboten ganz selbstverständlich als Handwerkerinnen. Dabei haben Sie immer deren Stärke und Fähigkeiten im Blick. Auf diesen Ressourcen aufbauend werden Schlüsselqualifikationen wie Ausdauer und Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit und Frustrationstoleranz gefördert. Gerade, indem den Mädchen Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung aufgezeigt werden, schafft das Handwerkerinnenhaus wichtige Voraussetzungen für eine selbstbestimmte Lebens- und Berufsplanung der teilnehmenden Mädchen. Dass Sie dazu auch die Eltern oder andere Bezugspersonen aus dem sozialen Umfeld der Mädchen einbeziehen, ist längst nicht selbstverständlich, aber unerlässlich und sicherlich auch ein Baustein Ihres Erfolges.

Das Handwerkinnenhaus entwickelt sich als lebendiger Ort für Mädchen und junge Frauen stetig weiter. Es bricht nicht nur mit tradierten Rollenzuschreibungen –  es eröffnet auch neue Wege und Chancen zur selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Persönlichkeitsentwicklung in Gemeinschaft.

Dafür danke ich Ihnen von Herzen und wünsche Ihnen und vor allem den Mädchen, die heute und in Zukunft mitmachen, alles Gute für die Zukunft!

Josefine Paul

Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen