Meine Zeit in der Kneifzange

Am Ende des Schuljahres schreiben die Mädchen einen Brief über ihre Zeit in der Kneifzange. Hier der Brief von Anni*.

Meine Zeit vor der Kneifzange war sehr schwer, denn da ich in meiner alten Schule so lange nicht da war, konnte ich gar keinen Anschluss mehr finden, habe auch lieber gekifft als in die Schule zu gehen und zu alledem musste ich noch wegen familiärer Probleme von zu Hause ausziehen. Das heißt, ich war echt alleine bzw. habe mich voll alleine gefühlt.

An meinem ersten Tag in der Kneifzange war ich nicht wirklich nervös oder aufgeregt, sondern gespannt auf die Mädchen. Hatte Angst, dass das so Obertussen sein könnten, aber waren es nicht. Zwei, Diana und Tatjana, waren von Anfang an super nett und haben mir alles gezeigt. Die anderen Mädchen waren erst ein bisschen komisch, aber trotzdem nett auf ihre eigene Art und Weise.

Meine Zeit in der Kneifzange ist vorbei, aber ich gehe mit vielen schönen Erinnerungen, z.B. mit dem ersten Werkstück, das ich selbst konstruiert hatte. Am Anfang fiel es mir schwer, regelmäßig zu kommen, aber das hat sich mit der Zeit total gebessert, weil ich hier so viel Unterstützung bekommen habe und außerdem habe ich hier sogar meinen Hauptschulabschluss nach Klasse 10 geschafft.

Mein Verhältnis zu den Erwachsenen war immer sehr gut und zu den Schülerinnen auch. Allen weiteren Mädchen, die hier an diesem Projekt teilnehmen, kann ich nur raten, dass sie einfach locker sein sollen, denn sie haben hier super tolle Pädagoginnen um sich.

Anni

*Name geändert.