Wenn Mädchen schaffen, was der Schulleitung nicht gelingt

Schülerinnen der Martin-Köllen-Förderschule für emotionales und soziales Lernen und Lernen sorgen selbst für einen schönen Schulhof.

Das ‚Raumgestaltungsprojekt‘ des Handwerkerinnenhaus Köln e.V., gefördert von der Kämpgen Stiftung, stärkt neben handwerklichen und technischen Fähigkeiten auch die sozialen Kompetenzen der Mädchen, steigert ihr Selbstbewusstsein und erweitert ihr Berufsspektrum.

Beliebter Pausentreffpunkt auf dem Schulhof der Martin-Köllen-Förderschule war eine Bank. Dort verabredeten sich die Schüler*innen, ruhten sich aus und hatten vor dort einen guten Überblick über den Hof. Witterungsbedingt konnten die Schüler*innen die Bank seit mittlerweile 2 Jahren nicht nutzen. Da die beantragten Gelder für eine neue Bank nicht bewilligt wurden, nahmen sechs Mädchen aus der 8. Klasse es selbst in die Hand: In Kooperation mit dem Handwerkerinnenhaus Köln e.V. bauten sie vom 13. bis 17. Dezember eine neue Bank. „Es fehlte uns wirklich eine Sitzgelegenheit. Das unsere Achtklässlerinnen diese nun mit dem Handwerkerinnenhaus selbst gebaut haben, begeistert mich sehr. Mit dem Projekt stärken wir die sozialen Kompetenzen und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mädchen, das ist gerade sehr wichtig. Gleichzeitig führen wir sie an die Berufsvorbereitung heran.“, erklärt Schulleiter Jürgen Schick.

„Ich bin so glücklich, dass wir das geschafft haben.“

Eine Woche lang haben die Mädchen zusammen mit zwei Handwerkerinnen des Handwerkerinnenhaus Köln geplant, gesägt, gebohrt und geschraubt. „Ich hatte nicht gedacht, dass wir das in einer Woche schaffen. Es war einfach, aber auch schwer. Die fertige Bank zu sehen, ist so super, ich bin glücklich, dass wir das geschafft haben“, so Achtklässlerin June. Für die sechs Mädchen gibt es auch eine Urkunde, die Tischlerin Sabine Uhl vom Handwerkerinnenhaus Köln e.V. überreicht: „Ihr habt das super gemacht, schaut, was Ihr geschafft habt. Seid stolz auf euch. Die Urkunde könnt Ihr eurer Praktikumsmappe beilegen.“

Auch freute die Mädchen, dass sie die Bank bauen durften, während die Jungen weiter im Unterricht saßen. Zur feierlichen Einweihung der Bank war es Aufgabe der Jungen, für Essen und Getränke zu sorgen. Mit der neuen Bank erschließen sich die Mädchen einen Treffpunkt nach ihrem Geschmack und verwirklichen ganz praktisch ihre Rechte auf Partizipation und Chancengleichheit. Ziel des Projekts ist neben der Stärkung der handwerklichen und technischen Fähigkeiten, durch Selbstwirksamkeitserfahrungen das Selbstbewusstsein zu steigern, soziale Kompetenzen zu trainieren und Berufsperspektiven zu erweitern.

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